Leistungen
Leckageortung ist das punktuelle Auffinden von nicht sichtbaren Rohrbrüchen innerhalb und außerhalb von Gebäuden mit verschiedenen Messtechniken. Dabei entscheidet der erfahrene Messtechniker vor Ort, welche Geräte eingesetzt werden müssen. Das professionelle Orten von Leckagen hält im Schadenfall die Kosten geringer als das Aufstemmen auf Verdacht, was in den meisten Fällen große und teure Reparaturen nach sich zieht. Es können Leckagen bzw. Rohrbrüche in Kalt- und Warmwasserleitungen, Heizungsanlagen und Abwasserleitungen punktgenau geortet werden.
Sonderortungen:
- Flachdachleckageortungen
- Rauchgasuntersuchungen (bei Geruchsproblemen)
- Hohlraumuntersuchungen
- Schachtinspektion
- Gebäudethermographie
- Abwasserdruckproben
Feuchtigkeitsmessungen:
Feuchtigkeitsmessungen im Zusammenhang einer Leckageortung dienen zur schnellen und zerstörungsfreien Eingrenzen der betroffenen Bereiche im Gebäude. Das Kapazitive Messverfahren und das Leitfähigkeitsmessverfahren zählen zu den beiden häufigsten eingesetzten Messmethoden.
Bei beiden Verfahren wird nicht die Feuchtigkeit, sondern die Dichte bzw. der elektrische Wiederstand gemessen.
Bei beiden Messverfahren können Fehlerquellen wie zum Beispiel Metallanteile (Alufolie, Putzkanten), elektrische Leitungen und Versalzungen im Material auftreten.
Beide Messverfahren sind teilweise umstritten!
Druckproben:
Eine Druckprobe der Wasserleitung sollte für das Eingrenzen der Leckage grundsätzlich durchgeführt werden. Dabei müssen im Vorfeld alle Fehlerquellen wie undichte Armaturen, defekte Spülkästen oder defekte Absperrhähne ausgeschlossen werden.
Um die Dauer der Druckprobe festzulegen muss das Druckvolumen ausgelitert werden. Die Druckprobe der Wasserleitung sollte nicht unter dem Betriebsdruck des Wasserversorgers liegen.
Wasserverluste Liter pro Minute bei verschiedenem Druck:
Durchmesser Leckage |
2 bar | 4 bar | 6 bar | 8 bar | 10 bar |
1 mm | 0,5 | 0,7 | 0,9 | 1,0 | 1,1 |
2 mm | 2,0 | 2,8 | 3,4 | 3,9 | 4,4 |
5 mm | 12,3 | 17,4 | 21,7 | 24,7 | 27,6 |
10 mm | 49,0 | 70,0 | 86,0 | 99,0 | 110,0 |
20 mm | 200,0 | 280,0 | 340,0 | 395,0 | 440,0 |
Rohrleitungsortung:
Der Verlauf der Wasserleitungen ist in den meisten Fällen unbekannt. Bei metallischen Leitungen können diese mit einem Sender und Empfänger mit Suchspule (sogar unterhalb der Sohlplatte) exakt eingemessen werden.
Bei nichtmetallischen Leitungen wird in das gesuchte Rohr eine Glasfasersonde eingeführt. Diese kann auch wie bei den metallischen Leitungen besendet und exakt eingemessen werden.
Vorgehen:
- Der Sender wird mit zwei Kontakten am Rohr angeschlossen
- Der Sender gibt eine bestimmte Frequenz auf die Rohrleitung
- Um die Rohrleitung entsteht ein elektromagnetisches Feld
- Mit dem Empfänger wird die Bauoberfläche abgesucht
- Negativ-Verfahren: Bei Annäherung an der besendeten Leitung wird das Signal stärker und fällt über der Leitung stark ab
Elektroakustische Ortung:
Die Elektroakustische Ortung ist eine sehr alte aber wirkungsvolle Methode Leckagen in Druckwasserleitungen punktuell aufzuspüren. Sie stellt höchste Anforderungen an den Anwender.
Ein elektroakustisches Ortungsgerät besteht im Prinzip aus einem hoch empfindlichen Mikrophon und einem leistungsstarken Verstärker. In dem Verstärker können störende Nebengeräusche unterdrückt und gewünschte Frequenzbereiche besonders verstärkt werden.
Es gibt zwei Grundgeräusche und Anwendungen wenn Wasser unter Druck ausströmt:
- Das Rohrmaterial und die Wassersäule transportiert ein Körperschall an die Armaturen (z.B. Eckventile ) und/oder an allen sichtbaren Stellen des Rohres. -> Körperschallortung mit dem Körperschallmikrofon
- Das austretende Wasser an der defekten Leitung wird von den Materialien in Boden oder Wand als Geräusch aufgenommen. Der Schall breitet sich glockenförmig aus. -> Bereichsweise Ortung mit dem Bodenmikrofon
Bei sehr kleinen Leckagen können diese Geräusche mit einem Luftwassergemisch verstärkt werden.
Thermographie:
Die Infrarot-Thermographie ist eine der bekanntesten Ortungsmöglichkeiten von Leckagen. In der Praxis ist es ein gutes und schnelles Hilfsmittel zum Einmessen von Warmwasser- und Heizungsleitungen. Teilweise können auch direkt große Leckagen geortet werden. Dabei werden die Temperaturunterschiede an der Oberfläche von den Baustoffen (Fußboden, Wänden und Erdreich) sichtbar dargestellt. Durch die moderne Bauweise (Estrichaufbau, Dämmschichten und Isolierungen) können Leckagen rein thermographisch nur noch sehr selten geortet werden.
An Gebäudefassaden können Wärmebrücken ohne großen Aufwand thermographisch dargestellt bzw. festgestellt werden. Die Gebäudethermographie wird in der Regel in den Wintermonaten durchgeführt.
Gasprüfverfahren:
Dieses Verfahren wurde zum Auffinden von Kleinstleckagen entwickelt. Dabei wird die defekte Druckleitung mit einem Prüfgas ( 5 % Wasserstoff, 95 % Stickstoff), auch Tracergas genannt, befüllt. Das Gas steigt aus der Leckage kegelförmig nach oben und durchdringt beinahe alle darüber liegenden Materialen. Mit dem Gasspürgerät können geringe Konzentrationen des Prüfgases nachgewiesen werden, wobei die Gaskonzentration im Bereich der Leckstelle am größten ist.
Das Gasprüfverfahren eignet sich sehr gut zum Aufspüren von Leckagen in erdverlegten Leitungen, sowie bei Undichtigkeiten in Flachdachabdichtungen.
Endoskopie:
Endoskopie ist heutzutage ein wichtiger Bestandteil bei der Rohrbuchortung. Dabei kommen in der Regel flexible und in alle Richtungen schwenkbare Endoskope in Einsatz.
Das Endoskop wird meistens zur Untersuchung von Installationsschächten, Unterkonstruktionen von Dusch– und Badewannen und abgehängten Decken eingesetzt. Für die Inspektion ist eine Öffnung von nur 8 mm Durchmesser erforderlich. Sonderuntersuchungen wie Lüftungsschächte, Holzbalkendecken, Fassaden usw. sind möglich.
Der untersuchte Bereich kann auf Wunsch aufgezeichnet werden.
Abwasserinspektion & Druckproben von Abwasserleitungen:
Rohr-Kanal-Kamera:
Abwasserleitungen in und unterhalb von Gebäuden können bis zu einem Durchmesser von 125 mm von innen untersucht und auf Wunsch aufgezeichnet werden.
Vor eine Untersuchung ist in den meisten Fällen eine Spülung der Abwasserleitungen erforderlich.
Druckproben von Abwasserleitungen:
Abwasserleitungen werden mit einem Absperrblasensystem auf Dichtheit überprüft. Dabei können unter anderem einzelne Teilbereiche (Muffen-Verbindungen) oder die gesamte Grundleitung überprüft werden.
Eine Dichtheitsprüfung ist mit Wasser oder Luft möglich.